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Sonntag, Juli 10, 2005

In Spanien sind die Stiere los

Nun traben wieder Stiere durch die Gassen von Pamplona. Auch wenn sie ab und zu einen Stiertouristen aufspiessen, Chance haben sie doch keine. Denn das, was das arme Tier meint zu sein und meint zu tun, ist längst nicht das, was der Torero, der Veranstalter, die Tausenden von Zuschauern mit ihm vorhaben. Der Stier meint zwar, Herr in der Arena zu sein. Dabei ist er doch nur Mittel zum Zweck, damit der Torero sein Geschick beweisen kann, damit das Volk sein Vergnügen hat und damit der Stierzüchter seine Fähigkeit unter Beweis stellen kann, starke Tiere zu züchten. Der Stier selber aber weiss nicht, wie ihm geschieht. Aber er verhält sich genau nach einem vorgegebenen Schema, das dem Torero erlaubt, mit dem armen Vieh sein tödliches Spiel zu treiben. Der Stier wird so lange mit roten Tüchern herumgehetzt, bis es für den Stierkämpfer ein Leichtes ist, ihm den finalen Stoss zu versetzen.
Zuweilen gehts uns gleich: Das, was wir meinen zu sein, ist was ganz anderes als das, was wir tatsächlich sind. Das ist immer ein Frage des Standpunktes.


 

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